Ich lebe seit über 10 Jahren mit einer Frau zusammen, die in der Modebranche zuhause ist. Schlimmer noch, sie ist bei Esprit dafür zuständig, dass die Klamotten richtig passen. Dementsprechend bekomme ich immer wieder gesagt, was gerade noch ok ist und was überhaupt nicht geht. Klar ist, ein XXL-Mann muss weder wie ein Kartoffelsack noch wie eine Presswurst rumlaufen. Ich spiele hier ein wenig Modepolizei und verrate, auf was es beim Ankleiden ankommt, wenn Mann etwas größer, breiter und schwerer ist.

Hosenlänge

Meine persönliche Meinung ist: Die Hose sollte so lang sein, dass sie auf den Schuhen aufliegt. Frau erzählt mir allerdings immer wieder Geschichten aus der Firma. Dort laufen die Kollegen gerne einmal mit Hochwasser-Hosen herum. Ist wohl total angesagt momentan. Zumindest in der männlichen Modeszene. Aber dort sind die Männer sowieso häufig anders gepolt.

Machen wir einen Kompromiss: Wer seine neuen Sneaker in Szene setzen möchte, darf ruhig etwas kürzer tragen. Aber dann bitteschön mit unsichtbaren Sneakersocken, gar keinen Socken oder besonders auffallenden Designersocken. Die löchrigen Socken, die du von Opa geerbt hast, möchte keiner sehen. Auch keine Tennissocken. Wobei die in manchen Kreisen auch schon wieder modern sind.

Länge von T-Shirt und Pullover

Klick. Das war das Smartphone meiner Frau. Jetzt weiß ich, dass ich wahrscheinlich wieder gegen die guten Sitten in Sachen Mode verstoßen habe. Ein Stück Bauch oder etwas vom Rücken blitzte auf. Passiert aber auch schnell – man muss sich nur einmal räkeln oder etwas unten aus dem Regal holen.

Also aufgepasst ihr XXL-Männer in der freien Wildbahn – versteckt euren Waschbärbauch so gut es  geht und euer Maurerdekolleté möchte Frau ebenfalls nicht sehen.

Pult euch aus zu kurzen T-Shirts und Pullovern und sucht euch etwas Längeres. Die ganz Großen unter euch müssen sich wahrscheinlich in der XLT-Abteilung umschauen. Das T steht in diesem Fall für Tall und bedeutet, dass das T-Shirt oder der Pullover besonders lang sind.

Weite von T-Shirt und Pullover

Nein – die Zeiten von figurbetonten Klamotten ist für uns XXL-Männer vorbei. Auch wenn uns in der Werbung stets die Modells in heißen Kurven gezeigt werden. Kurvenreich sind wir zwar auch, aber nicht wirklich heiß.

Außerdem sehen wir mit einem zu engen T-Shirt eher aus wie eine Presswurst. Niemand möchte wirklich unsere Fleischringe zählen. Also schaut immer, dass die Shirts nicht zu stramm am Bierbauch anliegen. Lasst es baumeln, das sieht wesentlich attraktiver aus und macht zudem schlanker.

Und denkt daran – nur Längstreifen machen schlank, Querstreifen lassen uns noch breiter aussehen. Dumm nur, dass es keine T-Shirts mit Längsstreifen gibt. Das liegt wohl am Webverfahren, dass dies unmöglich macht. Hat mir meine Frau erzählt. Aufgedruckt können sie natürlich sein.

Sakkos und Hemden

Ab und an muss XXL-Mann sich in ein Hemd und Sakko zwängen. Bin ich froh, dass ich in einem Beruf arbeite, wo das nicht nötig ist. Ich bedaure alle Bänker, die bei jedem Wetter mit Schlipps, Anzug und Hemd bei der Arbeit erscheinen müssen.

Solche „Festtagskleidung“ ist deshalb nicht gerade mein Spezialgebiet. Klar ist, dass Sakko sollte sich noch schließen lassen aber nicht so groß, dass die Schultern fast am Ellenbogen hängen. Aber dieses Problem haben XXL-Männer eher selten. Bei ihnen ist eher alles zu kurz als zu lang.

Wer sich einen amtlichen Bierbauch angetrunken hat,  für den gibt es Sakkos, Westen und Hemden in speziellen Bauchgrößen. Diese Klamotten sind so geschnitten, dass der Bauch ebenfalls Platz findet. Das ist bei normal geschnittener Kleidung mitunter nicht der Fall, außer man wählt ein, zwei Nummern zu groß. Aber dann sieht Mann eher aus wie ein nasser Kleidersack.

Kurze Hosen

Ist Mann im Urlaub, darf er gerne kurze Hosen tragen. Aber bitte nicht zu kurz sagt die Modepolizei in Form meiner Frau. Für sie müssen kurze Hosen auf jeden Fall übers Knie reichen. Hotpants sollen die tragen, die eine entsprechende Figur besitzen. Wir XXL-Männer zählen definitiv nicht in diese Kategorie.

So ganz genau höre ich da nicht immer hin, ich habe auch Shorts, die über dem Knie enden. Bei Hitze mag ich so wenig Stoff wie möglich an mir haben. Auf ultrakurze Hosen verzichte ich jedoch.

Socken sollte Mann aber auf keinen Fall zeigen, wenn er mit kurzen Hosen durch die Stadt zieht. Weder im Urlaub noch zuhause. Völlig barfuß möchte ich aber eher nicht in die Sneakers, deshalb trage ich in der Regel spezielle Sneakersocken.

Bademode

Bademode ist ein Thema, bei dem XXL-Mann ebenfalls viel falsch machen kann. Hier gilt im Prinzip die gleiche Regel wie bei kurzen Hosen: Hüllt euch am besten in möglichst viel Stoff. Luftige Badeshorts, die bis zum Knie reichen, sind sicherlich den eng anliegenden Schwimmhosen zu bevorzugen.

Wer etwas dickere Beine hat, sollte auf keinen Fall eine eng sitzende Badehose mit Beinen anziehen. Dadurch werden die Oberschenkel nur noch mehr betont. Dann noch besser eine beinlose Schwimmhose verwenden.

Ich habe das Bademoden-Thema so gelöst, dass ich zum Schwimmen eine eng anliegende Hose trage und zum Sonnenbaden eine weite Badeshorts. Zum Schwimmen mag ich die Shorts nicht, da habe ich stets das Gefühl, dass es mir die Hose jederzeit ausziehen kann.

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