Vor gut einem Jahr hatte ich es satt, in einem Bett zu schlafen, das zu schmal und zu kurz war. Und das außerdem bei jeder Bewegung wackelt und knarzte, als wolle es von jetzt auf gleich zusammenbrechen. Dabei konnte das nicht passieren, schließlich hatte ich überall Backsteine untergelegt und zusätzliche Winkel angebracht. Trotzdem – ein neues Bett musste her – doch leichter gesagt als getan.

Was macht Mann, wenn er ein neues Bett benötigt? Er geht mit oder ohne Frau ins Möbelgeschäft und schaut sich um. In meinem Fall war die Frau dabei und hatte natürlich ebenfalls ihre Vorstellungen.  Für mich war klar – es muss 2,20 Meter lang sein. Frau war das nicht so klar, schließlich brauchte es dann zusätzlich neue Lattenroste und Matratzen.

Von Boxspringbett wurde abgeraten

Warum dann nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und ein Boxspringbett nehmen, dachten wir uns. Die Verkäuferin im Möbelladen war anderer Meinung. Für einen Mann in meiner Gewichtsklasse von über 100 Kg sei das überhaupt nicht geeignet. Schade – da war der kurze Traum vom bequemen Boxspring ausgeträumt.

Ein weiteres Problem. Habt ihr schon einmal einen Möbelladen gesehen, der 2,20 Meter lange Betten auf Lager bzw. in der Ausstellung stehen hat? Ich nicht. So war nix mit ausprobieren, zumal viele der Betten, die in Überlänge bestellbar gewesen wären aussahen, als könnten darin allenfalls magersüchtige Models schlafen.

Oder die Betten waren zu plüschig und zu verziert. Ein einfaches, schlichtes, stabiles und bequemes Bett sollte es sein. Frau wollte außerdem noch, dass es kein Fußteil besitzt. Sie lässt die Füße nämlich gerne vorne rausbaumeln.

Im Möbelgeschäft nicht fündig geworden

Wir wollten wirklich den hiesigen Handel unterstützen – aber der konnte leider nichts bieten, was mir weitergeholfen hätte. So weiteten wir unsere Suche über das Internet aus. Dort gibt es bekanntlich alles.

Das Problem: Insbesondere die Frau möchte erst etwas anfassen und bestenfalls probeliegen, ehe sie etwas kauft. Im Falle des Bettes geht es mir zwar so ähnlich, doch was nicht geht, geht nicht. So dauerte es etwas länger, bis wir uns endlich auf ein gemeinsames Bett einigen konnten.

Es wurde ein Massivholzbett aus Eiche, von einem Schreiner gefertigt. Das hörte sich von vornherein wesentlich stabiler an als alles, was Otto, Home24 und Co. zu bieten haben. Und es war gar nicht so teuer – rund 400 Euro haben wir dafür bezahlt. Wohlgemerkt nur für das Gestell – ohne Matratze und Lattenrost.

Dafür ist es schön groß – zwei Meter breit und 2,20 Meter lang – genauso hatte ich es mir gewünscht. Und dazu noch besonders hoch. Wir konnten beim Schreiner zwischen verschiedenen Fußhöhen auswählen.  Perfekt – jetzt habe ich ein altersgerechtes Bett – und zwar von hier.

Matratze und Lattenrost

Nun brauchte es nur noch die passenden Matratzen und Lattenroste. Da begann das Spiel wieder von vorne. Ab in die Matratzenläden, die es in jeder größeren Stadt mehrfach gibt. Es scheint fast so, als ob wir unsere Matratzen und Lattenroste so häufig wechseln wie die Unterhosen. Aber eine Matratze für Schwergewichte? Gibt es im Laden nicht. Und einen XXL-Lattenrost? Ebenfalls nicht. Was bleibt? Entweder im Laden bestellen oder im Internet schauen, ob es dort günstiger ist.

Wir haben hin und her überlegt, schließlich sorgt eine schlechte Matratze doch schnell für einen kaputten Rücken – insbesondere wenn Mann keine leichte Elfe ist. Und im Laden konnte man wenigstens probeliegen – wenn auch auf dem kürzeren Modell. Aber immerhin.

Letztendlich entschied der Geldbeutel. Wir bestellten unsere Riesenmatratzen und XXL-Roste im Internet. Und zwar direkt ab Werk bei Ravensberger. Jeweils zwei Matratzen und Lattenroste in 100 x 220 cm. Verschiedene Ausführungen, aber ein Hersteller. Ich nahm den härtesten Härtegrad, der möglich ist, Frau etwas weicher.

Obwohl bei unterschiedlichen Anbietern und an verschiedenen Tagen bestellt, trafen Bett und Matratzen am gleichen Tag ein. Das war praktisch, benötigte ich doch nur einen Urlaubstag.

Schnell aufgebaut

Das Massivholzbett war in sämtliche Einzelteile zerlegt. Trotzdem war der Aufbau recht einfach. Was zum einen an der schlichten Bauweise, zum anderen auch an der Handwerkskunst des Tischlers lag. Da ist der Aufbau eine Ikea-Kommode schon höhere  Mathematik für Heimwerker. Und beim Bett fehlte nicht einmal eine Schraube.

So konnten bereits nach einer Stunde die Lattenroste und Matratzen eingelegt werden. Dieses Mal sogar ohne stabilisierende Stahlwinkel und Backsteinen, die ein Zusammenbrechen verhindern. Das Bett fühlt sich echt stabil an. Allerdings knarzt der Lattenrost doch stärker.

Den gleichen Rost würde ich nicht noch einmal kaufen. Meine Matratze ist in Ordnung, Frau fand ihre zu weich. Sie konnte sie aber problemlos und kostenlos innerhalb von 30 Tagen zurücksenden. Dahingehend kann ich Ravensberger durchaus empfehlen.

Teile diesen Beitrag, wenn er dir gefallen hat