Im Mai 2018 war ich zum dritten Mal im Hotel Lagomandra auf Chalkidiki. Wer es nicht weiß – das ist griechisches Festland in der Nähe von Thessaloniki. Chalkidiki besteht aus drei Fingern – Kassandra, Sithonia und Athos. Das Hotel liegt auf dem mittleren Finger – der Sithonia. Ich möchte euch berichten, was euch aus Sicht eines XXL-Manns dort erwartet.

Über das Hotel

Das Lagomandra ist ein 4-Sterne-Hotel in Griechenland, etwa 100 Kilometer von Thessaloniki und dem Flughafen entfernt. Eigentlich besteht es aus zwei Hotels – dem Lagomandra Beach und dem Lagomandra Hotel & Spa. Sie liegen jedoch direkt nebeneinander – nur durch eine Straße getrennt. Außerdem könnt ihr die Einrichtungen beider Hotels gleichermaßen nutzen, daher möchte ich sie als Einheit beschreiben.

Die Gebäude

Das Hotel besteht aus mehreren Einzelgebäuden, die maximal drei Stockwerke hoch sind. Treppensteigen dürft ihr dennoch mehr als genug – zumindest wenn ihr euch das Lagomandra Hotel & Spa ausgesucht habt. Vom Speisesaal zu unserem Zimmer hatten wir rund 70 Stufen zu überwinden – und wir hatten eine ebenerdige Suite.

Die Gäste, die über uns wohnten, hatten entsprechend mehr Stufen. Vom Pool aufs Zimmer kommen weitere Stufen dazu. Treppensteigen gehört also zum täglich Brot. Das bringt große und schwere Männer wie mich ziemlich aus der Puste.

Nicht ganz so dramatisch ist es, wenn ihr im Lagomandra Beach wohnt. Dort ist es nicht ganz so hügelig – und außerdem ist der Weg zum Strand nicht ganz so weit. Allerdings könnt ihr dort nicht im Freien eure Mahlzeiten zu euch nehmen.

Das am Hang gebaute Lagomandra Hotel  & Spa hat hingegen eine schöne Außenterrasse, wo ihr Frühstücken oder Abendessen könnt. Aber wie gesagt, auch als Bewohner des Beach-Hotels dürft ihr dort essen. Ihr müsst dann nur den Weg nach oben in Kauf nehmen. Dafür dürft ihr nach dem Spachteln nach unten Richtung Strand rollen.

Das Lagomandra-Beach

Die Zimmer

Ich war – wie bereits geschrieben – bereits dreimal im Lagomandra. Zweimal auf dem Hügel und einmal am Strand. Beim ersten Mal hatten wir eine Maisonette-Wohnung über zwei Etagen. Das bedeutet – ein Doppelbett mit Bad unten und zwei Einzelbetten mit Dusche oben. Ideal für Familien. Wir haben die obere Etage praktisch nicht genutzt, da wir nur zu zweit waren.

Zuletzt hatten wir eine Juniorsuite. Das hörte sich erst einmal sehr nobel an, war aber am Ende nur ein etwas größeres Zimmer mit zusätzlicher Schlafcouch und zweitem Fernseher. Die beiden Fernseher stehen allerdings so nah beieinander, dass sie unmöglich gleichzeitig laufen können. Ich habe weder den einen noch den anderen wirklich genutzt.

Die Betten

Was xxl-Männer natürlich besonders interessiert, sind die Betten. Die waren in der Junior-Suite wirklich in Ordnung, obwohl Frau sie etwas zu weich fand. Ich konnte jedoch gut drin schlafen, zumal das Doppelbett ausreichend breit war. So kamen wir uns nachts nicht zu sehr in die Quere.

Das Bad

Das Bad in unserer Juniorsuite war wirklich winzig – allzu lange wollte ich mich dort meist nicht aufhalten. Die Dusche war ebenerdig und offen. Das ist erst einmal super – allerdings war die Duschabtrennung viel zu kurz. So setzten wir beim Duschen immer das halbe Bad unter Wasser. Es gab außerdem keine Möglichkeit, das Duschtuch zum Trocknen aufzuhängen.

So warfen wir es in der Regel auf dem Boden, was problemlos möglich ist, da es jeden Tag frische Handtücher gab. Außerdem mussten wir ja auch den vom Duschen nassen Boden trocknen.

Der Balkon

Wir hatten einen schönen überdachten Balkon, von dem wir einen schönen Überblick über die Anlage bis zum Meer hatten. Es war genügend Platz für einen Tisch mit vier Stühlen. Außerdem gab es ein Gestell zum Trocknen feuchter Wäsche und Handtücher.

Allerdings waren die Stühle für mich als großen und schweren Mann nicht besonders bequem. Ich hatte außerdem Bedenken, dass sie mein Gewicht über einen längeren Zeitraum standhalten können. Arg viel Zeit habe ich daher nicht auf dem Balkon verbracht, zumal die Stechmücken sofort im Angriffmodus waren, sobald es dunkel wurde.

Der Strand des Lagomandra

Der Strand

Zum Hotel gehört ein schöner Strand, der zwar nicht hoteleigen ist, aber fast nur von Hotelgästen genutzt wurde. Zumindest war das Anfang Mai – also direkt zu Beginn der Saison so. Wie es später im Hochsommer sein wird, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich war bisher immer entweder im Mai oder Ende September, Anfang Oktober dort.

Als wir in der ersten Maiwoche dort waren, kosteten die bequemen und ganz neuen Holzliegen noch nichts. Das ist jedoch in der Hauptsaison anders, da sind nur die Poolliegen umsonst. Sowohl am Strand als auch an den Pools gibt es genügend Sonnenschirme, so dass ihr nicht ständig der prallen Sonne ausgesetzt seid.

Der einzige Störfaktor am Strand ist für mich der etwas grobkörnige Sand. Ich habe dort höllische Schmerzen, wenn ich barfuß laufe. Meine Frau lacht mich da nur aus, denn sie hat keine Probleme damit. Ob es an meinem Gewicht oder meinen empfindlichen Füßen liegt, vermag ich nicht zu beurteilen.

Die Pools

Es gibt sowohl beim Lagomandra Beach als auch im Lagomandra Hotel & Spa einen Erwachsenen- und einen Kinderpool. Das Wasser ist sauber und nicht allzu eisig – wird aber glaub ich auch nicht geheizt.

Absolut positiv zu bewerten ist, dass es im Hotel keinerlei Liegenbesetzer gab – zumindest war das bei meinem letzten Besuch im Mai 2018 so. Das lag vielleicht auch daran, dass die Liegen am Strand noch kostenlos waren Anfang der Saison.

Die Liegen am Pool sind auf jeden Fall schön breit und wirken äußerst stabil – so dass auch der XXL-Mann dort bequem liegt. Manche Liegen sind außerdem mit Auflage – wer es weich und bequem haben will.

Kostenlose Handtücher verteilt der Pool-Boy, der während unseres Aufenthalts stets vor Ort war. Am Strand bekommt Ihr ebenfalls kostenlose Handtücher. Hier ist ebenfalls stets jemand vom Hotel ansprechbar.

Die Lage

Das Lagomandra liegt ziemlich ab vom Schuss, der nächste Ort Neos Marmaras ist einige Kilometer entfernt. Wer es rummelig mag mit fußläufig erreichbaren Einkaufsmöglichkeiten, Bars und sonstigen Attraktionen, sollte sich besser ein anderes Hotel suchen.

Klar – es gibt eine hoteleigene Taverne, drei Hotelbars und ab und an etwas Abendprogramm wie einen griechischen Abend. Doch wer mehr will, muss sich in seinen Mietwagen setzen und in die benachbarten Orte fahren.

Ein Linienbus hält direkt vor dem Hotel. Mit ihm könnt ihr sogar bis nach Thessaloniki fahren – allerdings dauert die Fahrt fast drei Stunden. Der hoteleigene Bus fährt einige Male am Tag nach Neos Marmaras. Hier müsst ihr euch allerdings bereits am Vortag anmelden, für spontane Ausflüge bei schlechtem Wetter eignet er sich also nicht.

Essen und Trinken

Das Essen ist sicherlich einer der Gründe, warum wir bereits mehrmals im Lagomandra waren. Die Auswahl ist zwar nicht riesig, aber eigentlich immer schmackhaft. Es gab noch keinen Abend, an dem ich hungrig aus dem Speisesaal gegangen bin. Ich mag einfach die griechische Küche mit gefüllten Weinblättern, Zaziki, Souvlaki und Co.

Auch beim Frühstück gibt es nichts zu meckern. Zumindest für mich. Es gibt mehrere Wurst- und Käsesorten, verschiedenen Marmeladen, Joghurts, Milchreis, gekochte und gebratene Eier und Dinge, die ich nicht zum Frühstück brauche wie Bohnen und sogar manchmal Pommes. Wer möchte, kann sich ein Rührei mit verschiedenen Zutaten frisch zubereiten lassen.

Ok – es gibt doch etwas zu meckern. Der Kaffee aus dem Automaten war mir viel zu bitter. Da ich aber sowieso eher der Tee- als Kaffeetrinker bin, war es nicht ganz so dramatisch. Frische Säfte gab es ebenfalls keine, nur Zuckerwasser aus dem Automaten. Dafür frische Früchte wie Äpfel, Bananen, Orangen, Melone oder Kiwis.

All-Inclusive-Besucher dürfen das Mittagessen in der Taverne am Strand zu sich nehmen. Das ist dann kein Buffet, sondern es gibt eine kleine Karte. Was es genau gibt, kann ich allerdings nicht sagen, da ich bisher stets Halbpension hatte.

Noch ein weiterer Kritikpunkt: Die Getränkepreise sind ziemlich hoch – selbst für deutsche Verhältnisse. Ein Weizenbier (gibt sogar ein Griechisches) kostet 4,50 Euro, ein Bier mit 0,3 Litern 3,50 Euro, eine Flasche Wasser 3,00 Euro. Und die Cocktails an der Bar fangen bei 8,50 Euro an. Hier könnt ihr also jede Menge Geld lassen. Wir haben uns daher meist an einem der beiden Kioske mit Getränken versorgt.

Fazit:

Generell überwiegen beim Lagomandra die positiven Aspekte – sofern ihr Ruhe und Abgeschiedenheit sucht. Wer schlecht zu Fuß ist, sollte besser ins Lagomandra Beach gehen oder beim Lagomandra Hotel & Spa im Vorfeld darum bitten, in der Nähe des Haupthauses mit Rezeption und Speisesaal untergebracht zu werden.

 

 

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