Vorigen Montag bekam meine Lebensgefährtin plötzlich die große Sehnsucht nach Meer. Kurzentschlossen buchten wir für Mittwoch und Donnerstag einen Zwei-Tages-Trip an die holländische Nordseeküste. Das Beachhotel Fletcher Zuiderduin war das Ziel. Wie es uns dort gefallen hat, erfahrt ihr hier.
Die Lage
Wir wohnen in der Nähe der holländischen Grenze, da sind wir ruckzuck am Meer. Meist zieht es uns auf die Halbinsel Walcheren ganz im Süden der Niederlande. Vor drei, vier Wochen waren wir erst im Hotel Westduin, jetzt nicht weit davon entfernt.
Das Fletcher Zuiderduin Beachhotel liegt zwischen Zoutelande und Westkapelle, diese Gegend kennen wir bereits fast so gut wie unsere Westentasche. Das Hotel war aber neu für uns und wir werden es sicher noch häufiger buchen.
Das Zuiderduin liegt direkt in den Dünen und nur durch einen Deich von der Nordsee getrennt. Rundherum fast nur Natur. Wer es lebhafter mag mit Kneipen und Shops in fußläufiger Entfernung, ist hier erst einmal falsch. Allerdings seid ihr in höchstens 5 Minuten mit dem Auto in Zoutelande – mit dem Rad dauert es nur unwesentlich länger.
Das Hotel
Das Fletcher Zuiderduin Beachhotel besitzt vier Sterne und ist zum Glück kein Klotz. Die höchstens drei Stockwerke passen sich sehr gut in die Umgebung ein.
Positiv gleich bei der Anfahrt: Das Hotel besitzt einen riesigen und zugleich kostenlosen Parkplatz. Obwohl das Zuiderduin ausgebucht war, waren trotzdem höchstens ein Viertel der Plätze belegt. Wer schon häufiger an der niederländischen Nordsee war weiß, dass dies nicht selbstverständlich ist.
Zweiter Pluspunkt: Zum Hotel gehört ein wunderbarer Außenpool, der angenehm temperiert ist. Wer nicht in der selbst im Sommer recht kühlen Nordsee baden möchte, findet hier eine herrliche Erfrischung. Genügend Liegestühle sind ebenfalls vorhanden. Die nervigen Liegenbesetzer, wie man sie von anderen Urlauben kennt, gibt es hier nicht.
Die Zimmer
Okay – ich kann hier nur von meinem Zimmer berichten, das war jedoch in Ordnung. Wir hatten eines mit Balkon gebucht. Der war wirklich recht groß, es gab einen kleinen Tisch und zwei Stühle. Der Blick ging auf den Pool und dahinter auf die Dünen. Wirklich ruhig, selbst bei ausgebuchtem Haus.
Das Zimmer an sich ist jetzt nichts Besonderes. Es gab zwei Einzelbetten, die als Doppelbett zusammengeschoben wurden. Die Matratzen waren recht weich, die eine Nacht habe ich jedoch problemlos überstanden. Etwas schade ist, dass es keinen Kühlschrank und keine Kaffeemaschine gibt – immerhin war ein Safe vorhanden.
Das Bad
Das Badezimmer ist einigermaßen modern eingerichtet. Ich habe bereits bessere, aber auch wesentlich schlimmere Hotelbäder gesehen. Die Dusche dürfte für XXL-Männer etwas größer sein, ist aber gerade noch an der Grenze zu klein. Die Badezimmertür besteht aus Milchglas, was aber in Ordnung ist, da man vom Bett aus nicht auf diese Tür schaut – von wegen Privatsphäre und so.
Unpraktisch fanden wir den Lichtschalter für das Bad angebracht. Wir haben erst mal etwas suchen müssen und ihn dann am Eingang zusammen mit dem Zimmerlicht gefunden. Nachts müsst ihr schauen, dass ihr nicht ausversehen die Zimmerbeleuchtung anknippst.
Das Restaurant
Zum Hotel gehört ein schönes Restaurant, in dem ihr morgens, mittags und abends essen könnt. Das Frühstück ist im Preis inbegriffen, die anderen Speisen müsst ihr separat dazu buchen. Wir haben einmal am Strand und einmal in Zoutelande in unserer Lieblingspizzeria Il Punto gegessen, ich kann daher nichts dazu sagen.
Das Frühstück allerdings ist wirklich lecker und umfangreich. Verschiedene Kaffee- und Teespezialitäten, frisch gepresster Orangesaft und Sekt – echter Chocomel aus dem Automaten. Die Getränkeauswahl ist wirklich sehr gut.
Das gilt auch fürs Essen: Verschiedene Brot- und Brötchensorten, verschiedene Wurst- und Käsesorten, frischer Obstsalat und natürlich Eier in diversen Varianten. Dazu Croissants und süße Teilchen – ich bin hier wirklich auf meine Kosten gekommen. Wir haben in anderen Hotels schon wesentlich schlechter gefrühstückt.
Der Strand
Das Fletcher Zuiderduin Beachhotel liegt – der Name lässt es bereits vermuten – direkt am Strand. Es ist allerdings nicht so, dass ihr ihn ebenerdig erreicht. Die Holländer haben fast überall hohe Deiche aufgeschüttet, damit das Land bei Sturmfluten nicht wieder im Meer versinkt.
Ihr müsst daher erst einmal 100 Stufen hoch auf den Deich erklimmen – runter zum Strand sind es immerhin nur 75 Stufen. Mit Strandtasche, Sonnenschirmen und meiner Liege bepackt, kam ich ganz schön ins Schnaufen.
Nur um dann bei Ankunft zu bemerken, dass mein E-Book-Reader nicht mit im Gepäck war. Etwas in Panik, ihn auf dem Weg verloren zu haben, hastete ich zurück zum Auto. Dort lag er dann zum Glück, er war nur aus der Tasche gerutscht.
Nachdem ich die insgesamt 350 Stufen hinter mir gelassen habe, war ich natürlich erst mal ein Weilchen außer Gefecht gesetzt. Erst als ich wieder etwas bei Atem war, konnte ich mich mit der Schönheit des Strandes beschäftigen.
Der Strand ist wirklich empfehlenswert – feinstsandig und unglaublich sauber. Nichts liegt rum und weitläufig ist er auch. Zumal wenn dazu noch Ebbe ist. Wir waren im Juli bei schönstem Sonnenschein dort und hatten den Strand fast für uns allein. Zumindest kam es uns so vor.
Der Beachclub
Direkt am Übergang gibt es den Beachclub des Fletcher Zuiderduin. Hier könnt ihr etwas essen oder ein leckeres holländisches Bier genießen. Die Getränke und die Speisen sind zugegebenermaßen recht teuer, aber das sind sie generell an der Nordseeküste.
Zum Beachclub gehört auch eine kleine Pommesbude. Echt holländische Fritten und Frikandel auf die Hand könnt ihr hier zum Beispiel holen. Das ist etwas günstiger, wir haben uns aber für einen Platz auf der Sonnenterrasse entschieden. Und einen wirklich kleinen Salat für etwa 14 Euro gegessen. Immerhin war er lecker.
Im Beachclub könnt ihr auch problemlos auf die Toilette gehen. Die Sanitärräume sind echt modern und stylisch eingerichtet. Kein Vergleich zu anderen Miefbuden, die man sonst häufig am Strand findet. Ich hätte mich aber auch schwergetan, die 350 Stufen (hin und zurück) auf mich zu nehmen, nur um einmal im Hotel Pipi zu machen.