Ich lebe nur 2 ½ Stunden vom Meer entfernt, daher fahren wir regelmäßig an die holländische Küste, wenn das Wetter mitspielt. Nun war ich zum ersten Mal am Ijsselmeer – genauer gesagt im Hotel Vigilante in Makkum. Ein Rückblick auf einen nahezu perfekten Kurzurlaub:

Das Ijsselmeer

Das Ijsselmeer entstand in den 1930er Jahren durch Eindeichung der Zuiderzee. Vorher ein Teil der Nordsee, ist das Ijsselmeer nun der größte See der Niederlande. Süßwasser also.  Es gibt keine Ebbe und keine Flut – und keine größeren Wellen.

Wer in ruhigen Gewässern schwimmen will, für den ist das Ijsselmeer genau das Richtige. In Makkum kommt hinzu, dass das Wasser nur sehr langsam tiefer wird. Ihr könnt zwei, dreihundert Meter rein marschieren und habt dennoch festen Grund unter den Füßen. Gerade auch Surfanfänger lieben das Ijsselmeer dafür.

Aber warum heißt es Meer? Ganz einfach, bei den Holländern ist alles genau umgekehrt:  „Meer“ steht für See und „Zee“ für Meer. Ist beim Ijsselmeer aber egal, das bietet eine ähnliche Weite wie die Nordsee. Es fehlt nur der typische Salzgeruch in der Luft.

Der Deich ist übrigens 90 Meter breit und rund 30 Kilometer lang. Auf ihm führen eine Autobahn und ein Radweg entlang. Wer schnell einen Abstecher nach Amsterdam unternehmen möchte, muss dort entlang. Rund 100 Kilometer sind es aber doch bis zu den Grachten.

Abendlicher Blick auf das Ijsselmeer

Das Hotel

Das Hotel Vigilante liegt an direkt einem der schönsten Strände am Ijsselmeer. Und im Gegensatz zur Nordsee gibt es dort keine hohen Dünen, die ihr erklimmen müsst, um an den Strand zu kommen. Ihr geht aus dem Hotel raus und seit direkt am Strand. Es hat schon seine Vorteile, wenn es keine Gezeiten gibt. Gerade für XXL-Menschen.

Wir hatten ein Komfort-Zimmer mit Landblick gebucht. Hier könnt ihr Pech haben und euer Zimmer liegt direkt am Parkplatz. Dann parken die Fahrzeuge direkt auf eurer Terrasse – zumindest fühlt es sich so an. Wir hatten Glück und bekamen ein Zimmer in Richtung Strand. Allerdings lag noch das Restaurant dazwischen, so dass wir nicht viel Wasser sahen.

Das Zimmer war recht groß und war mit einer großen Glasfront mit dem Bad verbunden. Vom Bett aus schauten wir direkt auf die Badewanne – WC und Dusche standen zum Glück ums Eck, so dass die Privatsphäre vorhanden war. Die Wanne nutzten wir nicht, dazu war es einfach zu warm.

Zum Zimmer gehörte ein kleiner Kühlschrank, der mit Getränken aus dem Hotel gefüllt war. Wir packten dort allerdings unsere eigenen Sachen rein, die wir im Supermarkt von Makkum kauften – Wein, Bier oder auch Salate, damit wir nicht ständig in die teuren Restaurants gehen mussten.

Insgesamt war der Raum recht modern eingerichtet. Entweder hatten wir Glück oder die Bewertungen waren veraltet. Im Internet klangen die Beschreibungen nicht ganz so euphorisch. Wir waren allerdings vollends zufrieden, waren aber bei schönstem Sonnenschein praktisch nie zuhause.

Zimmer im Hotel Vigilante

Das Restaurant

Zum Hotel Vigilante gehört ein Restaurant, das „Strandhuys Makkum“. Als wir im Juli 2018 dort waren, hatte es erst zwei, drei Monate auf dem Buckel – es war also niegelnagelneu. Es ist sehr stylisch und modern eingerichtet. Es gibt Innen- und Außenplätze und liegt quasi direkt am Strand. Es nutzen daher nicht nur Hotelgäste, sondern auch zahlreiche Strandbesucher.

Wir nahmen dort unser Frühstück ein, das echt lecker war. Es gab mehrere Käse- und Wurstsorten zur Auswahl, verschiedene Marmeladen, Säfte, Brote und Brötchen. Dazu noch frischen Obstsalat und geräucherten Fisch, Rührei oder gekochtes Ei. Der Kaffee ist keine ungenießbare Plörre, sondern kommt aus einem Kaffeevollautomaten, die Bohnen werden vor der Zubereitung also frisch gemahlen.

Auch außerhalb der Frühstückszeiten ist das Restaurant zu empfehlen. So gibt es zum Beispiel verschiedenste Biersorten, einige sogar vom Fass. Die riesigen Fässer könnt ihr im Restaurant hinter einer Glaswand begutachten. Tagsüber gibt es eine kleine Karte mit Snacks und kleinere Gerichten, abends könnt ihr dort richtig groß tafeln: Fisch natürlich, Meeresfrüchte aber auch Fleisch und vegetarische Gerichte.

Zweimaster in Harlingen

Die Umgebung

Wir bereits geschrieben liegt das Hotel Vigilante direkt am Strand, perfekt für einen Strandurlaub. Rund ums Hotel ist alles auf Tourismus gepolt. Es gibt dort noch andere Bars und Restaurants, Eisdielen und Geschäfte, in denen ihr Strandartikel kaufen könnte – vom rosa Flamingo zum Aufblasen bis zur Badehose.

Ein paar Minuten Fußweg vom Hotel entfernt, gibt es einen Campingplatz und einen Jachthafen. Wir haben dort verzweifelt unsere Jacht gesucht, haben sie leider nicht gefunden. Im Ernst: Hier wimmelt es nur so von Segelbooten, das Ijsselmeer ist echt beliebt bei den Wassersportfreunden.

Der ursprüngliche Ort Makkum liegt ein gutes Stück vom Strand entfernt. Hier findet ihr die typisch holländischen Häuschen. Und irgendwie ist hier alles aufs Wasser konzentriert. Wie oft standen wir da vor einer roten Ampel und sahen eine Zugbrücke hochgehen, damit wieder ein Segelboot passieren konnte.

Ist das Wetter nicht so schön, seid ihr von Makkum aus ruckzuck am richtigen Meer. Der Ort Harlingen liegt rund 10 Kilometer von Makkum entfernt. Die Innenstadt ist wirklich sehenswert  und natürlich könnt ihr dort ebenfalls Segelboote gucken. Oder selbst in See stechen – zum Beispiel mit der Fähre auf die westfriesische Insel Terschelling.

Jachthafen in Makkum

Fazit:

Wir haben unsere drei Tage im Vigilante wirklich genossen, was sicher auch am fabelhaften Wetter lag. Die meiste Zeit schien die Sonne. Etwas seltsam war nur eine bestimmte Dame an der Rezeption. Hat erst so getan, als ob sie kein Deutsch versteht und war eher unfreundlich. Später stellte sich heraus, dass sie doch unserer Sprache mächtig ist. Davon haben wir uns unsere Laune jedoch nicht vermiesen lassen.

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