Ins Westduin Golden Tulip in Zeeland, einer Provinz in den Niederlanden, zieht es uns immer wieder. Zum dritten Mal waren wir jetzt dort – nur durch einen Deich von der Nordsee und einem tollen Strand entfernt. Erfahrt hier, warum es zu unseren Lieblingshotels zählt.

Die Lage

Wir wohnen nur 15 Minuten von Venlo und somit den Niederlanden entfernt, da ist es nicht mehr weit bis an die Nordsee. In gut zwei Stunden sind wir dort – wenn der Verkehr fließt. Und das, obwohl auf den Autobahnen nirgends über 130 Stundenkilometer erlaubt sind – häufig noch darunter. An die Geschwindigkeitsbegrenzungen sollten wir uns bei unseren kleinen Nachbarn unbedingt halten. Das kann schnell sehr, sehr teuer werden, wenn sie einen blitzen.

Das Westduin Golden Tulip liegt in der Provinz Zeeland – wie bereits geschrieben. Es gehört zu Koudekerke und grenzt direkt an Vlissingen, einem der größeren Orte der Halbinsel Walcheren. Dort könnt ihr gut shoppen gehen, wenn das Wetter mal wieder seine Kapriolen schlägt. Noch besser gefällt uns allerdings Middelburg. Der Ort liegt mitten auf Walcheren, hat also keinen direkten Zugang zur Nordsee.

Das Hotel

Beim Westduin Golden Tulip handelt es sich um ein vier-Sterne-Hotel, die Preise sind entsprechend. Insbesondere an Wochenenden und wenn es Richtung Hauptsaison geht, müsst ihr richtig viel bezahlen. Für unter 100 Euro pro Tag und Doppelzimmer geht dann gar nichts. Allerdings ist hier ein Frühstück mit dabei.

Das Frühstück ist echt ein Highlight – hier gibt es fast alles, was XXL-Mann benötigt. Außer vielleicht Lachs, aber Sekt, frischer Orangensaft, verschiedenste Wurst- und Käsesorten aus der Region und Obstsalat sind wirklich lecker. Dazu unterschiedliche Brote, Brötchen, Croissants, Kuchen, Müsli. Joghurt, Quark und verschiedene andere leckere Sachen, die ich jetzt vergessen habe.

Auch bei den Getränken lässt sich nicht meckern. Frischer Orangensaft und Sekt habe ich bereits erwähnt. Dazu ein Kaffeeautomat, der wirklich guten Kaffee zubereitet, auch Cappuccino oder Espresso bekommt ihr dort. Dazu noch verschiedenen Teesorten, wobei hier noch die frische Minze erwähnt werden sollte, mit der ihr euren eigenen Tee aufbrühen könnt. Verschiedene selbst gemacht Limonaden sind ebenfalls erhältlich.

Das Frühstück ist als Büffet aufgebaut, ihr müsst euch also alles selbst zusammensuchen. Nur die Teller werden abgeräumt. Das machten bei unserem Aufenthalt unter anderem zwei junge Kerle, die man anscheinend zur Arbeit prügeln musste. Sie liefen jedenfalls mit ziemlicher Trauermiene durch die Gegend. Und stiegen immer wieder fleißig über einen Pulli, der einem Tischnachbarn unbemerkt vom Stuhl gefallen war. War schließlich nicht ihr Job, das dem Herrn mitzuteilen.

Restaurant-Einrichtung im Industrielook

Die Zimmer

Die einfachen Doppelzimmer gibt es entweder mit Blick auf die Düne oder in den Garten. Dünenblick ist teurer, aber nicht unbedingt ein Muss. Ich verbringe meine Tage auf jeden Fall nicht auf der Hotelterrasse und schaue mir den Deich an.

Die Zimmer sind recht zweckmäßig eingerichtet. Bei uns waren WC und Bad getrennt, ich weiß nicht, ob das überall so ist. Jedenfalls ist die Toilette recht klein. Wer etwas größer gebaut ist wie ich, kann sich darin kaum rühren. Ihr solltet auf jeden Fall schauen, dass ihr euer Geschäft schnell verrichtet.

Das Badezimmer besitzt eine ebenerdige Dusche und einen großen Waschtisch. Ein Highlight war der Spiegel, der mit einer Uhr ausgestattet war. Per Gestensteuerung ließ sich das Licht an- und ausschalten. Gleichzeitig ging die Spiegelheizung mit an. Beschlagene Spiegel gibt es da nicht.

Die Betten sind nicht gerade ideal für schwere Menschen. Die Matratzen ziemlich weich, außerdem rutschen die Betten auseinander, da zwei Einzelbetten statt Doppelbett. Toll fanden wir hingegen die Kopfkissen. Nicht zu weich und nicht zu hart. Der Nacken findet angenehmen Halt.

Eine Küchenzeile und sogar ein Kühlschrank fehlen im Zimmer. Was ich schade finde, denn sonst könnte man sich einfacher selbst verpflegen oder ein Bier kühl stellen. Das wollen sie aber wahrscheinlich alles selbst teuer verkaufen. Ein kleiner, aber erstaunlich gut sortierter Sparmarkt ist jedenfalls ganz in der Nähe. Dort könnt ihr auch Fahrräder leihen.

Das Carpaccio mit Ruccola und holländischem Käse

Das Restaurant

Vom Frühstück habe ich bereits ausführlich geschwärmt – eben weil es Standard und bei der Buchung dabei ist. Beim Mittag- und Abendessen sieht es anders aus, das müsst ihr zusätzlich bezahlen.

Wir waren zwei Tage dort, einmal haben wir am Strand gegessen, einmal gönnten wir uns ein 3-Gänge-Menü im Hotel. Plätze dafür müsst ihr an der Rezeption reservieren, wir bezahlten pro Person 32,50 Euro. Dazu kommen noch die Getränke und eventuell ein Aufpreis bei den Speisen, wenn es etwas Besonderes sein soll.

Wir begnügten uns mit den „Standardgerichten“, die ebenfalls bereits äußerst lecker und nobel sind. Bei mir gab es zum Beispiel zur Vorspeise ein Rindercarpaccio aus einem besonderen Rind aus Zeeland, dazu noch ein spezieller Käse und Pesto. Als Hauptspeise aß ich ein Kalbsschnitzel mit Rösti, Salat und Rotweinjus. Das Dessert bestand aus Obstsalat mit dreierlei Sorbet.

Meine Lebensgefährtin nahm die „vegetarische Schiene“, ich habe leider schon wieder vergessen, aus was es genau bestand. Ein Risotto war auf jeden Fall dabei, die Nachspeise war Vanilleeis mit Schokosauce, bei der Vorspeise gab es was mit Ziegenkäse.

Fischliebhaber werden auch fündig, es gab Kabeljau, aber auch überbackene Garnelen. Wer etwas draufzahlen möchte, kann auch frische Austern schlürfen. Die schwimmen in einem großen Aquarium im Restaurant und werden erst rausgefischt, wenn ihr sie bestellt.

Wellness-Einrichtungen

Zum Hotel gehören einige Wellness-Einrichtungen, die wir allerdings nicht genutzt haben. So gibt es zum Beispiel ein kleines Hallenbad, ein Gym und auch eine Sauna. Gym und Pool dürfen Hotelgäste kostenlos nutzen.

Verschiedenste Massagen werden ebenfalls angeboten, neben Ganzkörpermassage zum Beispiel auch noch Fußreflexzonenmassage. Was es kostet, kann ich allerdings nicht sagen. Anmelden müsst ihr euch auf jeden Fall an der Rezeption.

Der Strand mit den Pavillon und vielen kleinen Ferienhäuschen

Der Strand

Das Westduin Golden Tulip liegt direkt am Strand, das heißt: Ihr müsst erst einen steilen Deich erklimmen, ehe ihr mit einem Blick auf die Nordsee belohnt werdet. Nun nur noch ein paar Holzstufen nach unten und ihr seid bereits beim Strandpavillon Piet Hein. Dort gibt es leckere belgisches oder niederländischen Bier vom Fass und natürlich auch etwas zu Essen.

Die Preise sind allerdings gewöhnungsbedürftig – aber für die Nordseeküsste leider normal. Für einen halben Liter Bier dürft ihr rund 6 Euro bezahlen, eine Kleinigkeit zu essen kostet schnell einmal 20 Euro. Es sei denn, ihr entscheidet euch für das holländische Nationalgericht: Frikandel mit Fritten Special. Die bekommt ihr für unter 10 Euro.

Bei unserem letzten Besuch saß sogar ein echter Promi an unserem Nachbartisch: Die Schauspielerin Janine Kunze saß samt Mann und Kindern am Nachbartisch und ließ es sich gutgehen. Wer sie nicht kennt: Sie spielte die frühreife Tochter in „Hausmeister Krause“ und spielt aktuell eine Staatsanwältin in der Krimiserie „Heldt“.

Der Strand ist kilometerlang, hier könnt in die eine Richtung bis nach Vlissingen laufen, in die andere Richtung geht es noch weiter – bis Westkapelle. Als wir im Juni dort waren, tollten am Strand viele Hunde herum. Wie es im Hochsommer ist, kann ich nicht genau sagen. Kann sein, dass sie dann verboten sind.

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