Vor rund zwei Jahren war bei mir ein neuer Wagen fällig. Meinen alten habe ich beim Ausparken am Nachbarauto ziemlich verschrappt.  Eine Reparatur lohnte sich nicht – also habe ich das Geld aus der Vollkasko-Versicherung genommen und in ein neues Auto gesteckt. Aber das zu finden ist bei fast zwei Metern Größe und 100 + x Kilo nicht ganz so einfach – insbesondere wenn das Budget begrenzt ist.

Ich wollte nicht mehr als 20.000 Euro ausgeben – da fallen schon einmal ganz viele Fahrzeuge durch das Raster. Zumindest wenn sie noch einigermaßen gut in Schuss sind und nicht zu viele Kilometer auf dem Buckel haben. Denn eigentlich bin ich mit dem Vorsatz auf die Suche gegangen, mir einen Gebrauchtwagen zu kaufen. Einen der zu mir passt und der eine Automatik besitzt. Diesen Komfort wollte ich haben, was sicherlich viele nicht verstehen können, da sie gerne schalten und kuppeln.

Bislang hatte ich einen Peugeot 1007 – da hatte ich nach oben hin viel Platz. Und auch sonst war er sehr geräumig – immerhin galt er als Kleinwagen. Als besonderen Clou hatte der Wagen elektrische Schiebetüren auf jeder Seite. Damit sorgte ich stets für Aufsehen an der Tanke. Alle fanden ihn irgendwie toll, nur kaufen wollte ihn scheinbar keiner. Denn das Modell wurde recht schnell von Peugeot wieder eingestampft. Und mir ist jetzt auch kein anderes Auto bekannt, das eine elektrische Schiebetür für den Fahrer und Beifahrer besitzt.

Mein neuer Wagen sollte haben:

  • Automatikgetriebe
  • Klimaanlage
  • Über 100 PS
  • Benzinmotor
  • Alufelgen
  • Genug Platz nach oben
  • Keinen durch das Dach eingeschränkten Sichtbereich
  • Genug Platz zum Lenkrad hin
  • Nicht mehr als 30.000 km auf dem Buckel

Renault, Nissan, Opel, Audi, Hyundai, Kia

So klapperte ich dann die Autohäuser in der Umgebung ab – Renault hat irgendwie gar nichts in meiner Preis-, Gewichts- und Körperklasse im Programm. Der Captur würde mir von außen gefallen – leider passt es mit dem Innenraum nicht. Bei Ford ähnliche Probleme – mir kamen außerdem Fiesta und Co. vergleichsweise teuer vor.

In den Opel Corsa passe ich komischerweise mit meinen langen Beinen. Das behalte ich im Hinterkopf, denn eigentlich ist mir der Wagen zu klein. Der Astra würde ebenfalls einigermaßen hinhauen. Der gefällt meiner Lebensgefährtin allerdings nicht so besonders.

Von Nissan gefällt mir der Juke – aber für wen ist der denn gemacht? Für mich jedenfalls nicht. Dafür passe ich in den Nissan Note. Das haut zwar preislich absolut hin – aber optisch. Naja. Da muss es besseres geben. Den Qashqai beispielsweise – der lag aber etwas über meinem selbst gesetzten Budget.

Ich hatte im Internet gelesen, dass der Audi A1 recht geräumig sein sollte. Also habe ich versucht, mich hinein zu quetschen. Ihr könnt bereits an dieser Ausdrucksweise lesen, dass es das auch nicht war. Also ging die Suche weiter.

Hyundai und Kia kommentiere ich zusammen, denn die beiden Modelle, in die ich bequem passte, haben die gleiche Basis. Ich meine den Kia Venga und Hyundai ix20. Allerdings hatten die beiden Modelle damals noch eine altertümliche 4-Gang-Automatik. Das wollte ich nicht unbedingt  haben, ich war vom Peugeot 1007 mit dem Tiptronic-Getriebe besseres gewohnt.  Gefallen würde mir der Kia Soul, den behalte ich im Hinterkopf

Mazda, Citroen, Volvo, Skoda, Seat, Fiat

Den Mazda 3 fand ich eigentlich auch ganz nett und hinein passte ich ebenfalls. Aber auch hier war meine Lebensgefährtin nicht so begeistert. Den CX3 könnte sie sich allerdings vorstellen. Für mich wäre er allerdings nur als Gebrauchtwagen erschwinglich. Allerdings ist er noch zu neu und ein Automatikgetriebe zu selten, als dass es da ein Angebot in erreichbarer Nähe gibt.

Bei Citroen und Volvo wurde ich nicht wirklich fündig, wobei ein Volvo für mich sowieso nur als Gebrauchter in Frage kommt. Allerdings passe ich in die kleineren Modelle nicht wirklich hinein und die großen SUVs sind unerschwinglich für mich.

Skoda war ebenfalls ein kleiner Reinfall. Hier hatte ich große Hoffnungen hineingesteckt, doch weder in den Fabia noch den Oktavia oder Superb passte ich vernünftig hinein. Es blieb der Yeti zur Auswahl. Der ginge – aber irgendwie kamen bei dem Wagen Förstergefühle in mir auf.

Mit SEAT wurde ich ebenfalls nicht grün – weder mit dem Ibiza noch mit dem Leon. Nicht optisch, das ist ganz in Ordnung. Doch mein Körper fühlte sich darin eher wie in einer Gefängniszelle.

Was den Innenraum angeht, finde ich den Fiat 500x richtig klasse. Ein bisschen Lack – ein wenig Retro. Leider zu teuer als Neuwagen, wie mir der Autoverkäufer vorrechnet. Aber er notiert zumindest meine Adresse und verspricht sich zu melden, wenn ein Gebrauchtwagen auf dem Markt auftaucht. Er hat sich bis heute nicht gemeldet.

Bei Peugeot fündig geworden

Letztlich landete ich wieder bei Peugeot – den 1007er gibt es ja nicht mehr und so testete ich den Peugeot 208 und 308. Mit mäßigem Erfolg. Und dann gab es noch den Peugeot 2008 – der gefiel mir optisch sehr, ich hatte genügend Platz und eine gute Sicht. Doch leider lag er preislich über meinem Limit – dachte ich.

Eine nette Verkäuferin rechnete mit mir durch, was der Wagen mit meinen Wünschen kosten würde: Der Preis lag mit einigen Rabatten deutlich unter 20.000 Euro – und damit vier- bis fünftausend Euro unter Listenpreis. Damit war die Entscheidung im Prinzip gefallen. Nach einem Tag Bedenkzeit bestellte ich ihn – einen Neuwagen wohlgemerkt und keinen Gebrauchten. Da hatte ich mit der Zeit gemerkt, dass der Markt nichts wirklich hergibt, zumindest was meine Vorstellungen und Wünsche trifft.

Hier meine Liste mit empfehlenswerten Autos für lange Menschen mit begrenztem Budget:

  • Peugeot 2008
  • Hyundai ix20
  • Kia Venga
  • Opel Astra
  • Opel Corsa
  • Mazda 3
  • Mazda x3
  • Skoda Yeti
  • Nissan Note
  • Kia Soul
  • Fiat 500x

Und wie ging die Geschichte aus?

Mit der eigentlichen Entscheidungsfindung hat das zwar nichts mehr zu tun, doch ich möchte euch nicht vorenthalten, wie es danach weiterging. Es wurde noch einmal spannend.

Eine Woche vor dem versprochenen Liefertermin bekomme ich einen Anruf von meinem Autohaus: Sie müssen mir leider mitteilen, dass der Wagen nicht mehr produziert wird. Aber es gibt ein Nachfolgemodell, das sie mir aber natürlich nicht für den versprochenen Preis verkaufen können. Er wird teurer.

Ich dachte, die wollen mich veräppeln. Denen fällt nach fünf bis sechs Wochen, kurz vor der Lieferung ein, dass das Modell nicht mehr gebaut wird? Das muss doch bereits bei der Bestellung klar sein. Jedenfalls sehe ich nicht ein, dass ich nun mehr bezahlen soll und außerdem habe ich keine Lust, nochmals zwei Monate zu warten.

So sage ich das der Dame am Telefon auch. Sie ist darüber nicht amused und meint, das könne nur der Chef entscheiden. Sie meldet sich wieder. Macht sie aber nicht. Nach einer Woche rufe ich dort an. Wieder werde ich vertröstet und darauf hingewiesen, dass die Entscheidung Chefsache sei. Wieder wird versprochen, sich zu melden. Und wieder passierte nichts.

Na gut dachte ich, sie wollen es nicht anders und schrieb ihnen auf Facebook eine „nette“  Ein-Sterne-Bewertung. Auch darauf keine Reaktion – zumindest nicht sofort. Doch mit einiger Verzögerung meldete sich dann doch noch jemand. Keine von den Damen mehr, die hatte ich wohl zu sehr eingeschüchtert, sondern der „Mann für besondere Fälle“.

Er hätte gehört, dass es Unstimmigkeiten gebe und wollte von mir wissen, wie man sie aus dem Weg räumen könne. Ich erzählte ihm meine Geschichte und sagte ihm, dass ich auf keinen Fall mehr bezahle, nur weil das Autohaus versäumte, mir rechtzeitig Bescheid zu geben.

Und auf einmal fluppte es. Das Autohaus sicherte mir das neue Modell zum alten Preis zu. Und auch die Lieferung erfolgte wesentlich schneller als erwartet. Wobei es am Ende dann doch fast ein halbes Jahr von der Erstbestellung bis zur Auslieferung war.

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