Der Duschkopf hängt auf Brusthöhe, im Spiegel seht ihr allenfalls eure Brustbehaarung oder aus der Badewanne baumeln eure Füße? Willkommen im „normalen“ Badezimmer, so wie wir großen Menschen es in Hotels oder in Mietwohnungen ständig vorfinden. Wir XXL-Männer benötigen allerdings ein anderes Bad, damit wir uns darin wohlfühlen. Und so sieht es aus:

Waschbecken

Das Waschbecken hängt für große Menschen häufig so niedrig, dass Händewaschen eine ziemliche Belastungsprobe für den Rücken ist. Tiefe Bücklinge sind notwendig, um die Armatur zu erreichen. Dazu passt dann ein Spiegel, der auf Höhe der Brust montiert ist. Perfekt, um seine Brusthaare zu stylen, wer braucht denn schon eine schicke Frisur? Rasieren mit Spiegel wird ebenfalls überbewertet.

Aber Spaß beiseite. Hängt Spiegel und Waschbecken unbedingt höher, wenn die Chance besteht. Wie hoch? Das kommt auf die Körpergröße an.  Normalerweise hängt das Becken 85 Zentimeter hoch (Oberkante Waschtisch), das ist ideal für 1,70 Meter große Menschen. Die ideale Waschbeckenhöhe liegt nämlich bei Körpergröße geteilt durch zwei. Seid ihr zum Beispiel zwei Meter groß, hängt das Becken daher idealerweise in einem Meter Höhe.

Bei der Höhe des Spiegels kommt es darauf an, wie hoch der Spiegel selbst ist. In der Regel fängt die Unterkante bei rund 1,20 Meter an. Hier müsst ihr eventuell etwas höher gehen, damit der ganze Kopf zu sehen ist. Seid ihr zwei Meter groß, sollte der Spiegel oben bei rund 2,20 Metern abschließen.

Toilette

Normalerweise ist die Oberkante der Toilette 40 Zentimeter hoch, dazu kommt noch der Klodeckel mit zwei, drei Zentimetern. Das reißt es aber nicht wirklich raus. Für große und schwere Männer ist das echt niedrig und erschwert das Aufstehen.

Das Klo muss höher – das ist klar. Doch wie? Bei einer bodenstehenden Toilette ist es ganz leicht – ihr tauscht das Becken einfach gegen eines in erhöhter Ausführung aus. Davon gibt es reichlich im Handel zu kaufen, zum Beispiel bei meinem Arbeitgeber.

Einige erhöhte Toiletten sind auch für wandhängende WCs erhältlich. Prinzipiell lässt sich hier jedoch jedes beliebige Becken verwenden. Allerdings nur vor der Montage der Vorwandelemente. Nachträglich lässt sich die Montagehöhe bei den meisten Modulen nicht mehr verändern.

Badewanne

Ein Vorteil haben wir großen und schweren Männer, wenn wir in eine kleine Badewanne steigen –wir benötigen weniger Wasser. Wirklich bequem ist es allerdings nicht, wenn die Beine vorne rausschauen und die Wanne so schmal ist, dass wir rechts und links mit der Schulter anstoßen.

Eine neue Badewanne sollte zumindest so lang sein, dass ihr bis zum Hals eintauchen könnt. Wenn sich dann noch die Beine ausstrecken lassen – perfekt. Und die Schultern sollten bequem hineinpassen.

Wichtig ist zudem die Wassertiefe. Sie ergibt sich aus der Höhe der Wanne abzüglich 10 Zentimetern wegen des Überlaufs. Komfortable Wasserhöhen für normale Menschen sind 40 Zentimetern bei 45 Grad Rückenneigung und 45 Zentimeter bei 30 Grad Rückenneigung. Für uns großen Jungs dürfen es ruhig fünf oder zehn Zentimeter mehr sein.

Dusche

Ihr kennt das sicherlich aus zahlreichen Urlauben: Die Kabine ist so eng, dass ihr euch darin kaum bewegen könnt oder die Brause macht allenfalls eure Schultern nass. Haare waschen ist nur mit größeren Verrenkungen möglich.

Damit euch das zuhause nicht ebenfalls passiert, solltet ihr die Dusche nach eurer Größe planen – das heißt höhere Duschköpfe, größere Duschflächen und breitere Türen. Hier müsst ihr aber schauen, was in eurem Bad möglich ist.

Der Duschkopf sollte etwa dreißig Zentimeter über eurem Kopf sein. Das kann bei niedrigen, womöglich noch abgehängten Decken nicht immer funktionieren. Da lässt sich dann auch nichts ändern, da müsst ihr dann durch.

Ändern lassen sich jedoch schmale Türen bei Duschkabinen. Nehmt am besten eine Dusche mit Eckeinstieg und Schiebetüren. Diese bieten euch einen breiten und bequemen Einstieg in die Dusche. Oder entscheidet euch gleich für eine offene und zugleich bodengleiche Dusche. Die ist sowieso modern. Ihr braucht aber entsprechend viel Platz in eurem Bad. Den könnt ihr euch in einem kleinen Bad dadurch schaffen, indem ihr auf eine Badewanne verzichtet.

Badschränke

Für Badmöbel gilt im Prinzip das Gleiche wie für alle anderen Gegenstände im Bad: Hängt sie möglichst so hoch, dass ihr euch nicht zu sehr bücken müsst. OK – bei Waschtischunterschränken funktioniert das nicht, hier ist die Höhe vom Waschbecken abhängig. Aber bei den Hängeschränken könnt ihr problemlos zehn Zentimeter höher als üblich gehen. Natürlich nur, solange es mit der Raumhöhe hinhaut.

Fazit:

Ihr wisst nun, auf was ihr beim Einrichten eures Badezimmers achten müsst, wenn ihr etwas größer und schwerer als andere Menschen seid. Wohnt ihr zur Miete, könnt ihr wahrscheinlich nicht viel dagegen tun. Euer Vermieter wird das Bad sicherlich nicht groß verändern wollen, denn er weiß nicht, wie lange ihr dort wohnen bleibt.

 

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