Bei meinem Urlaub auf Korfu flog ich das erste Mal mit Ryanair. Bei der Buchung stand zwar Laudamotion als Airline, aber Flugzeug und Crew stammten von den Iren, der Online-Check-In erfolgte außerdem über die Ryanair-Website. Wie es mir dort als schwerer, großer Mann ergangen ist? Hier erfahrt ihr es.

Reihe 1 gebucht – Reihe 2 und Reihe 18 gesessen

Früher haben wir immer Gangplätze genommen, da wir es nicht einsahen, noch zusätzlich etwas zu bezahlen. Dort hat man zwar zur Seite viel Platz, meine Beine bekomme ich dort aber nur schwer unter. Jetzt wollten wir es bei Ryanair besonders komfortabel haben und buchten Reihe 1. Genauer Platz 1c und 1d – also die beiden Gangplätze.

Reihe 1 haben wir deshalb gewählt, weil es sich bei einem Airbus in der Regel nicht um enge Exitplätze handelt. Hier sind die Lehnen klappbar und nicht starr. Weshalb sie auch für besonders viel Geld verkauft werden.

20 Euro zahlten wir pro Platz – also insgesamt 80 Euro für Hin- und Rückflug. Ich machte im Vorfeld noch meine Späße und meinte zu meiner Lebensgefährtin, dass wir erst sicher sein können, wenn wir wirklich in Reihe 1 sitzen. Meine Freundin ist da stets optimistischer eingestellt. Dieses Mal sollte sie aber nicht richtigliegen.

Bitte dringend am Schalter melden

Kurz vor dem Boarding wurde meine Lebensgefährtin zum Schalter gerufen. Ihr wurde mittgeteilt, dass es im Flieger keine Reihe 1 gibt – zumindest nicht auf der einen Seite, auf meiner Seite schon. Statt einer Airbus setzte die Airline kurzfristig eine Boeing ein. Sie sollte sich in Reihe 18 setzen – auf einen ganz normalen Sitz. Für was haben wir nochmal 20 Euro zusätzlich bezahlt?

Und warum konnten wir Reihe 1 buchen und einen Boarding-Card für diesen Platz bekommen? Und warum hat beim Abgeben des Gepäcks die Dame am Schalter nichts gesagt?

Es stellte sich dann auch noch heraus, dass der Platz, auf den sich meine Lebensgefährtin setzen sollte, bereits vergeben war. Die Stewardess wollte ihr dann einen Fensterplatz zuweisen. Meine Freundin weigerte sich. Zum Glück hatte eine andere Passagierin ein Einsehen und tauschte ihren Gangplatz gegen den Sitz am Fenster.

Keine Gurtverlängerung erlaubt in Reihe 1

Und wie erging es mir? Etwas besser. Auf meiner Seite gab es zumindest die Reihe 1. Ich quetschte mich in den schmalen Schalensitz und wollte den Gurt schließen. Ist viel zu kurz. Die Stewardess grinst und wedelt mit der Gurtverlängerung.

Warum nur? Denn als das Boarding beendet war, kommt sie zu mir und meint, dass auf dem Platz keine Gurtverlängerung erlaubt sei. Aus Sicherheitsgründen. Ich müsse mich woanders hinsetzen. Protest vergeblich, so hatte ich ebenfalls umsonst einen Aufpreis bezahlt.

Ich tauschte mit einem Herrn aus der zweiten Reihe – immerhin war das ein Gangplatz. Und genügend Beinfreiheit hatte ich auch. Die Frau neben mir rutschte ans Fenster, damit wir beide mehr Platz haben.

Doch dumm gelaufen – eine kleine, etwas ältere Griechin nutzte die Chance und pflanzte sich in die Mitte. Sie saß vorher auf einem normalen Sitz und hatte garantiert keine 20 Euro Aufpreis bezahlt. Zum Dank bohrte sie während des ganzen Flugs ihre Ellenbogen in die Rippen.

Was ich erstaunlich fand: In Reihe 2 war der Gurt wesentlich länger als in Reihe 1, so dass ich dort ohne Gurtverlängerung auskam. Das scheint kein Zufall zu sein. Ich habe in einem Forum den Post einer Dame gelesen, die die gleiche Erfahrung gemacht hat. Ein ziemlicher Witz in meinen Augen.

Zweimal bezahlt für den Rückflug

Nach dem Horror-Hinflug schauten wir beim Rückflug natürlich genau hin. Setzt Ryanair wieder eine Boeing ein oder doch den ursprünglich geplanten Airbus. Leider sollte wieder die Boeing sein und meine Lebensgefährtin war bereits für Reihe 30 eingechecked. Ohne Rückmeldung und obwohl die 20 Euro bereits bezahlt waren.

Wir zahlten daraufhin noch einmal 20 Euro und buchten den Gangplatz in Reihe 2. Meine Freundin setzte sich auf meinen Platz 1c und ich nahm wieder die zweite Reihe.

So weit so gut – letztlich zahlten wir allerdings 100 Euro und bekamen eine Leistung von 40 Euro. Wir haben einen Beschwerdebrief an Ryanair geschrieben. Mal schauen, ob wir unser Geld zurückbekommen.

Fazit:

Selbst wenn ihr einen XXL-Sitz bei Ryanair gebucht habt, könnt ihr nicht sicher sein, später auch dort sitzen zu dürfen. In meinem Fall waren die Flugbegleiter zudem noch ziemlich unfreundlich. Beim Rückflug hat die Stewardess richtiggehend ins Mikrofon gebrüllt, als einige Passagiere nicht so wollten, wie sie es gerne gehabt hätte.

Wenn es irgendwie geht, werde ich die Airline zukünftig meiden. Dazu gehört – wie geschrieben – auch Laudamotion, die scheinbar nur noch den Namen hergeben und keine eigenen Flugzeuge und Personal mehr haben.

Bei der eingesetzten Boeing wüsste ich außerdem nicht, wo ich mich als großer und schwerer Mann hinsetzen soll. Bei den Sitzen mit Beinfreiheit handelt es sich um Exitplätze, wo Ryanair extra kurze Gurte einbaut. Es bleibt Reihe 2 auf der rechten Seite, dort haben sie allerdings extrem schmale Schalensitze mit starren Armlehnen verbaut.

Teile diesen Beitrag, wenn er dir gefallen hat